16.03.18 wurde das Skatchteam zur Veranstaltung des Vereines Japoo e.V. und vom Eine Welt-Netzwerk NRW in das Bambo-Kino in Düsseldorf eingeladen. Auch Serge Palasie war dort, Thema der Veranstaltung war „Rassismus in Deutschland“. Eröffnet wurde sie mit der Aufführung des Dokumentationsfilmes „Afro. Deutschland“ der Journalistin und Moderatorin Jana Pareigis, welche ihre Rassismuserfahrungen sowie die anderer dunkelhäutiger Personen in Deutschland vorstellte. Im Rahmen dessen fand ein Diskurs statt, der von der Tina Adomako moderiert wurde, ausserdem ein Vortrag von Serge Palasie, worin dieser den Zuschauern einen kurzen Einblick in die Geschichte gab. Es wurde dadurch verdeutlicht, dass es keinen Menschen mehr gibt, der sich über nur über eine Ethnie definieren lässt. „Den“ Biodeutschen gibt es also gar nicht mehr, so das Resümee von Palasies Vortrag. Auch wurden die Frage erörtert: „Welche Rolle spielt die Pigmentierung eines Menschen in Deutschland?“ Dunkelhäutige Menschen in Deutschland gibt es bereits seit 400 Jahren. Ist also die Bezeichnung „Mensch mit Migrationhintergrund Afrika“ noch korrekt, wenn man selbst schon in Deutschland geboren ist?
Skatchteam mit Theodor Wonja Michael
Einer der Protagonisten in der Dokumentation, Theodor Wonja Michael, war anwesend. Der mittlweile 93jährige Buchautor erzählte uns über sein Leben in Deutschland und das er viel Diskriminierung ausgesetzt war . Auch wurde er in seinem Ausweis als „Neger“ bezeichnet. Dies führte dazu, dass er lange Zeit den Kontakt mit Weißen mied, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Den Leuten im Publikum, die keine dunkle Hautfarbe hatten, haben die persönliche Geschichte von Wonje und die Darstellungen im Film ein Bewusstsein dafür vermittelt, das der Rassismus trotz Aufklärung und der überstandenen Hitlerzeit in Deutschland noch immer sehr präsent ist. Einige hatte Tränen in den Augen. Eine junge Frau fragte Herrn Michael aus dem Publikum heraus, was sie als weiße Person tun könne, um dem Rassismus entgegen zu wirken. Michael antwortete darauf: „Lach den Rassismus weg, Pigmentierung ist nur eine Sache des Melanins, es spielt keine Rolle“. Die Antwort entsetzte mich, man kann doch nicht über so ein ernstes Thema lachen, sondern man muss den Menschen den Spiegel vors Gesicht halten. Ich dachte mir insgeheim: „Sag deinen Leuten doch, sie sollten mit dem Rassismus aufhören!“. Aber diesen Gedanken behielt ich für mich. Tage nach der Veranstaltung bereute ich es, diesen Gedanken nicht laut ausgesprochen zu haben.
Austausch nach der Filmaufführung
Ich bin mittlerweile der Meinung, dass es mehr Veranstaltungen dieser Art geben sollte .Der Raum dafür steht zur Verfügung, also sollte er auch für den Austausch miteinander genutzt werden. Denn die Menschen, die an so etwas teilnehmen, sind meistens offen genug dafür, sich mit Rassismus auseinander zu setzen, auch wenn sie selbst persönlich nicht wirklich davon betroffen sind.
Noomi