Eine Minderheit zu akzeptieren kann auch bedeuten, eine Mehrheit zu verletzen (in Anlehnung eins Zitats von Uki-Maroshek-Klarmann).
Zum Ende des Jahres 2019 hatte ich sehr viel „um die Ohren“, privat und auch fortbildungstechnisch. Da blieb mir sprichwörtlich irgendwie kaum Zeit zum Atmen.
Aber dieser oben genannte Satz hat mich seit Dezember nachdenklich gestimmt, und wie bin ich darauf gestoßen?
Im Rahmen meines ersten Moduls des Betzavta-Trainings.
Was ist Betzavta überhaupt? Betzavta ist ein Training, das jemanden ermöglichen soll, ein besseres Demokratieverständnis zu erlangen. Mitunter auch die Kompetenz, im Gruppenprozess demokratische Konflikte liberal lösen, durch demokratische Entscheidungsfindung. Hierbei werden verschiedene Methoden und Instrumente genutzt, die sich schwer beschreiben lassen, dafür muss man dieses Training selbst erlebt haben?.
80 % der Kommunikation geschieht auf einer Ebene , die durch bewusste und unterbewusste Wahrnehmung von Gefühlen geprägt wird.
Ein Erwachsener hat es oftmals schwer, das Sprachsystem seines Gegenübers zu adaptieren, vor allem wenn, man eine gewisse Grundhaltung zu bestimmten Themen hat. Dies bedeutet, wenn beide Kommunikationspartner dieselbe, Sprache sprechen, heißt das noch lange nicht, dass sie sich auch gegenseitig verstehen.
Deshalb ist es wichtig, dass jeder von uns sich mit verschiedenen Demokratieformen auseinandersetzt, um die zahlreichen Herausforderungen der Gesellschaft, in der wir leben, zu verstehen und entsprechend handeln zu können.
Danke an alle meine Bekannten, die den Prozess von Unterdrückung von Minderheiten verstanden haben, obwohl sie selbst nicht betroffen sind. Diese Empathie ist der erste Weg zum Verständnis Anderer – natürlich kein Allheilmittel, doch ein Anfang.
Jeder Baum wächst aus einem Samenkorn, jedes Haus benötigt ein Fundament, um stabil zu bleiben.
Wenn es an einer gemeinsamen Basis fehlt, besteht die Gefahr von Missverständnissen. Fake News versus reale Ereignisse, ein super Nährboden für Konflikte, sowohl im Zwischenmenschlichen wie auch in der globalen Politik. Wichtig ist, dass man sich zuerst einmal auf die unveränderbaren Fakten einigt (z. B. „Es regnet.“). Dann kann man schauen, wie man rational und emotional darauf reagiert, und danach könnte man sich überlegen, was für alternative Verhaltensweise es gibt, damit jede Seite möglichst gut damit leben kann – d. h., man muss einen Konsens finden, mit dem alle irgendwie leben können.
Zugleich sollte man auch versuchen, sich in Denk- und Ausdrucksweise anzunähern, damit man „auf einer Wellenlänge“ arbeitet. Wie heißt es so schön? Wenn Zwei dasselbe meinen, ist es noch lange nicht das Gleiche…
Ein Zaubermittel ist auch, zumindest zu versuchen, den Kommunikationspartner zu akzeptieren und ihn nicht sofort anzugreifen und in die Ecke zu drängen. Leute, die sich nicht bedrängt und verantwortlich gemacht fühlen, werden Ihnen dankbar sein – alles andere lässt sich im Laufe der Zeit finden…
Noomi